Medikamente

Epinephrin

Epinephrin

Beschreibung

Wirkung
Adrenalin (Epinephrin) ist ein Katecholamin, das als Sympathomimetikum wirkt. Es bindet an Alpha- und Beta-Adrenozeptoren und löst eine Vielzahl physiologischer Effekte aus:

Alpha-1-Adrenozeptoren: Vasokonstriktion (Gefäßverengung), was den Blutdruck erhöht.

Beta-1-Adrenozeptoren: Steigerung der Herzfrequenz (Chronotropie) und der Kontraktionskraft des Herzens (Inotropie).

Beta-2-Adrenozeptoren: Erweiterung der Bronchien (Bronchodilatation) und Verbesserung der Atmung.

Indikationen: Adrenalin wird vor allem bei anaphylaktischen Reaktionen (allergische Reaktionen mit Schock), bei schweren Asthmaanfällen, bei Herzstillstand (in Kombination mit Reanimationsmaßnahmen) und bei Schockzuständen angewendet. Es wird auch in der Lokalanästhesie eingesetzt, um die Dauer der Wirkung zu verlängern und die Blutung zu reduzieren.

Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:

Zittern (Tremor)

Herzklopfen (Palpitationen)

Kopfschmerzen

Nervosität

Schwitzen

Übelkeit

Weniger häufige Nebenwirkungen:

Erhöhter Blutdruck (Hypertonie)

Tachykardie (schneller Herzschlag)

Unregelmäßiger Herzschlag (arrhythmische Herzrhythmen)

Angstgefühle

Schlafstörungen

Seltene Nebenwirkungen:

Angina pectoris (Brustschmerzen aufgrund von Sauerstoffmangel im Herzmuskel)

Lungenödeme (Wasseransammlungen in der Lunge)

Hautnekrosen (bei längerer oder zu häufiger Injektion an der gleichen Stelle)

Sehr seltene Nebenwirkungen:

Schwere allergische Reaktionen (Anaphylaxie auf Adrenalin)

Hirnblutungen (besonders bei Überdosierung)

Applikation
Dosierung:

Intramuskulär: Die typische Dosis für die Notfallbehandlung einer Anaphylaxie bei Erwachsenen beträgt 0,3–0,5 mg Adrenalin, verabreicht als Injektion in den Oberschenkel. Diese Dosis kann bei Bedarf alle 5–10 Minuten wiederholt werden.

Intravenös: Bei Herzstillstand und in der Reanimation wird Adrenalin in einer Dosis von 1 mg alle 3–5 Minuten intravenös verabreicht. Die genaue Dosis hängt vom klinischen Zustand und den Richtlinien zur Reanimation ab.

Asthmaanfälle: Eine Dosis von 0,3–0,5 mg kann intramuskulär verabreicht werden, falls das Asthma akut ist und auf andere Medikamente nicht anspricht.

Einnahmehinweise:

Intramuskuläre Injektion: Adrenalin wird am besten in den Oberschenkelmuskel injiziert (z. B. bei einem allergischen Notfall oder anaphylaktischen Schock). Die Injektion sollte tief und schnell erfolgen.

Intravenöse Injektion: In Notfällen (wie beim Herzstillstand) erfolgt die Verabreichung intravenös, typischerweise in einem Krankenhaus oder unter ärztlicher Aufsicht.

Injektionsform: Fertigspritzen und Ampullen sind meist in Einzeldosen erhältlich. Eine korrekte Anwendung unter Anleitung eines Arztes oder medizinischen Fachpersonals ist entscheidend, insbesondere bei der Notfallbehandlung.

Besondere Hinweise:

Überdosierung: Eine zu hohe Dosis von Adrenalin kann zu schwerer Hypertonie, Arrhythmien, Myokardischämie (Sauerstoffmangel des Herzmuskels) und in seltenen Fällen zu Schlaganfällen führen. Eine regelmäßige Überwachung des Blutdrucks und der Herzfrequenz ist erforderlich.

Vorsicht bei Vorerkrankungen: Patienten mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. koronarer Herzkrankheit, Hypertonie, Arrhythmien) sollten Adrenalin nur unter enger ärztlicher Kontrolle erhalten.

Anaphylaxie-Behandlung: Bei schweren allergischen Reaktionen wird Adrenalin häufig als erste Maßnahme eingesetzt und sollte schnell verabreicht werden, um lebensbedrohliche Symptome zu lindern.

Lokalbehandlung: Bei Verwendung in der Lokalanaästhesie (zur Verlängerung der Wirkung von Lokalanästhetika) sollte Adrenalin nicht in zu hohe Dosen verabreicht werden, um lokale Durchblutungsstörungen und Gewebeschäden zu vermeiden.