Medikamente

Heparin

Heparin

Beschreibung

Wirkung
Heparin ist ein Antikoagulans (Blutverdünner), das die Blutgerinnung hemmt. Es wirkt, indem es das Antithrombin III aktiviert, welches dann verschiedene Gerinnungsfaktoren (insbesondere Thrombin und Faktor Xa) hemmt. Diese Hemmung verhindert die Bildung von Blutgerinnseln und beugt der Bildung von Thrombosen und Embolien vor.

Indikationen: Heparin wird zur Behandlung und Vorbeugung von venösen und arteriellen Thrombosen, Lungenembolien und postoperativen Thrombosen eingesetzt. Es wird auch zur antikoagulatorischen Therapie in der Akutbehandlung von Myokardinfarkten und bei Herzoperationen sowie als Prävention bei Dialysebehandlungen verwendet.

Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:

Blutungsneigung (z. B. vermehrte Blutungen bei kleineren Verletzungen)

Hämatome (Blutergüsse) an der Injektionsstelle

Thrombozytopenie (niedrige Blutplättchenzahl)

Hautreaktionen an der Injektionsstelle

Weniger häufige Nebenwirkungen:

Allergische Reaktionen (Juckreiz, Rötung der Haut)

Osteoporose (bei langfristiger Anwendung)

Haarausfall

Seltene Nebenwirkungen:

Heparin-induzierte Thrombozytopenie (HIT), eine ernsthafte Reaktion, bei der das Risiko für Blutgerinnsel trotz niedriger Blutplättchenzahl erhöht ist

Nierenfunktionsstörungen

Leberschäden (selten)

Blutgerinnselbildung trotz Heparintherapie (in sehr seltenen Fällen)

Applikation
Dosierung:

Die Dosis von Heparin variiert je nach Indikation, Patientenzustand und Behandlungsziel. In der Regel wird eine initiale Bolus-Dosis von 5000–10.000 IE intravenös verabreicht, gefolgt von einer kontinuierlichen Infusion.

Bei Prävention von Thrombosen wird in der Regel eine subkutane Dosis von 5000 IE alle 8–12 Stunden verabreicht.

Einnahmehinweise:

Injektion (subkutan): Heparin wird üblicherweise subkutan (unter die Haut) injiziert. Dazu wird eine Nadel in das subkutane Gewebe (z. B. im Bauchbereich) eingeführt. Die Injektion sollte nicht in den Muskel erfolgen.

Infusion (intravenös): Bei schwereren Fällen (z. B. akute Thrombose oder Lungenembolie) wird Heparin intravenös über eine Infusion verabreicht. Die Dosis wird oft individuell angepasst und erfolgt häufig in einem Krankenhaussetting.

Überwachung: Heparin erfordert eine regelmäßige Überwachung der Blutgerinnung, typischerweise mit dem aPTT-Wert (aktivierte partielle Thromboplastinzeit), um sicherzustellen, dass die Wirkung im gewünschten Bereich liegt.

Besondere Hinweise:

Heparin muss bei Patienten mit einer Vorgeschichte von Heparin-induzierter Thrombozytopenie (HIT) mit Vorsicht angewendet werden.

Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz oder Lebererkrankungen kann die Dosis angepasst werden.

Aufgrund des Blutungsrisikos sollte Heparin nur unter sorgfältiger ärztlicher Kontrolle und regelmäßiger Laborkontrolle (z. B. aPTT, Thrombozyten) angewendet werden.

Während der Anwendung von Heparin sollte auf Blutungen geachtet werden, und Patienten sollten informiert werden, dass sie sofort ihren Arzt informieren sollten, wenn sie übermäßige Blutungen oder andere ungewöhnliche Symptome bemerken.